Biotopverbund auf Kirchengrund
Mitten im Herzen Europas erheben sich die Bergrücken des östlichen Frankenwaldes. Wald und Wasser prägen in einzigartiger Weise das Erscheinungsbild dieser rauen Landschaft, die der Mensch erst ab dem 13. Jahrhundert in Besitz nahm. Das Ergebnis seiner rodenden Tätigkeit ist heute ein buntes Mosaik aus Wiesen und Feldern, die auf den Hochflächen wie Inseln aus dem grünen Meer der Wälder ragen. Tiefe und enge Täler schneiden in die Landschaft ein und erhöhen den Reiz dieser Region. Durch Veränderungen in der Landwirtschaft ist der Strukturreichtum und die Artenvielfalt in Gefahr. Gut zu bewirtschaftende Flächen werden zunehmend intensiviert, Grenzertragslagen werden aufgegeben. Ziel des Projektes war es, den Artenreichtum und die abwechslungsreichen Landschaften mit ihrem einzigartigen Charme für nachfolgende Generationen zu erhalten. Um dies zu erreichen, müssen wertvolle Flächen gesichert und ein großflächiges Netz aus hochwertigen Lebensräumen geknüpft werden.
Drei Schwerpunkte wurden dabei bearbeitet: die Renaturierung und Rekultivierung von Frankenwald-Wiesentälern, der Erhalt und die Förderung der Wiesenblumenvorkommen im Bereich der Bad Stebener Rodungsinsel und die Strukturanreicherung landwirtschaftlich ausgeräumter Gebiete.
Konkrete Artenschutzmaßnahmen waren und sind auch über das Projektende hinaus die Pflege der Wiesen auf der Frankenwaldhochfläche mit ihren landesweit bedeutsamen Vorkommen von Wiesenbrütern und der magerein blütenreichen Bergwiesen, die das Landschaftsbild einst mit prägten.
Während der Laufzeit des Projektes wurden mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Naturschutzfonds 22 Hektar ökologisch wertvolle Flächen im Wert von 180 000 Euro angekauft und so dauerhaft unter Schutz gestellt.
Am Ende des Projektes steht eine funktionierende und weiterhin effektiv arbeitende Partnerschaft zwischen dem Bund Naturschutz, den Kirchengemeinden im Dekanat Naila und den in der Projektsteuergruppe zusammengeschlossenen Ämtern und Institutionen zum Wohle des Naturschutzes in der Region.