November 2018
9. November 2018
Schutz der Insekten
Manifest zum Schutz der Insekten
Zahlreiche Studien belegen, dass der Rückgang der Insekten in Deutschland und weltweit bereits dramatische Züge angenommen hat. Und nicht nur in der freien Landschaft ist dieser Trend besorgniserregend – die sogenannte Krefelder Studie von 2017 belegt, dass die Biomasse der flugfähigen Insekten sogar in Schutzgebieten um mehr als 75 % seit 1989 abgenommen hat (HALLMANN CA, SORG M, JONGEJANS E, SIEPEL H, HOFLAND N, SCHWAN H, et al. 2017 More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas.
PLoS ONE). Was uns momentan allenfalls als eine im Sommer weniger verschmutzte Windschutzscheibe auffällt, macht sich in der Vogelwelt bereits deutlich bemerkbar und kann schon bald auch unsere Nahrungsgrundlagen gefährden: Ohne Insekten kein Obst & Gemüse.
Die Ursachen für dieses Massensterben sind vielfältig, der entscheidende Faktor ist jedoch unsere Wirtschaftsweise, deren scheinbar endlose Produktionssteigerung auf Kosten der Umwelt geht. Im Agrarsektor sind das neben dem vermehrten Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln die Strukturverarmung der Landschaft durch Beseitigung von Feldgehölzen, Heckenstreifen, blütenreichen Ackerrainen und Trockenlegung von Feuchtgebieten, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Grünland liegen die Probleme außerdem sowohl bei der mehrschürigen Wiesenmahd, die keine blühenden Pflanzen mehr zulässt, als auch bei der völligen Nutzungsaufgabe wirtschaftlich nicht mehr rentabler Standorte.
Leider sind die Anreize für Landwirte auf ökologischen Vorrangflächen oder die Teilnahme an Landschaftspflege- und Vertragsnaturschutz-Programmen zu gering. Die EUAgrarpolitik setzt hier keine neuen Akzente. Auch auf öffentlichen Flächen im Siedlungsbereich und im Straßenbegleitgrün liegt vieles im Argen, weil diese Bereiche häufig und unnötigerweise zu intensiv gepflegt werden.
Wir wollen die Artenvielfalt im Grünland und auf den Feldern fördern und bewahren und setzen uns für insektenverträgliche Bewirtschaftungsformen ein. Eine Reform der Agrarpolitik ist dringend überfällig und muss tiefgreifend sein.
Wir fordern:
- eine Abschaffung der Flächenprämie zugunsten von Zahlungen gekoppelt an die Durchführung von Agrarumweltmaßnahmen
- eine finanzielle Honorierung des Einsatzes insektenschonender Technik (z.B. Weglassen von Mahdgutaufbereitern) in Höhe von 100 € pro Hektar und Jahr
- eine Anhebung der Ausgleichszahlung für die Durchführung von Agrarumweltmaßnahmen um mindestens 20 %
- eine stärkere Honorierung des ökologischen Landbaus
- ein Verbot von Dünge- und synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf öffentlichen Flächen
- eine verbindliche Verordnung für Kommunen, Straßenbauämter und Autobahndirektionen zu einer Pflege des Straßenbegleitgrüns, die insektenschonend ist und Artenvielfalt fördert, sofern dies die Verkehrssicherheit nicht beeinträchtigt
Machen auch Sie sich stark für den Schutz der heimischen Insektenwelt und unterstützen mit Ihrer Unterschrift die Forderungen an die bayerische, deutsche und europäische Politik!
(PDF-Manifest mit Unterschriftenliste herunterladen)
V.i.S.d.P.: Bund Naturschutz Kreisgruppe Hof, Auguststraße 1, 95028 Hof, Tel.: 09281/16306, email: info@bund-naturschutz.com
5. November 2018
Film „More than Honey“
Die Kreisgruppe Hof zeigt am Donnerstag, den 08.11.2018 um 19.00 Uhr im Central Kino in Hof den Film „MORE THAN HONEY“.
Der Film zeigt sehr eindrucksvoll die Auswirkungen der veränderten Umweltbedingungen mit dem einhergehenden Bienensterben bis hin zur künstlichen Bestäubung durch den Menschen.
Im Anschluss findet eine Diskussionsrunde zum Thema Insektensterben statt.